Der Stein der Verdammnis 01 - Die weissen Magier by K. A. Stone

Der Stein der Verdammnis 01 - Die weissen Magier by K. A. Stone

Autor:K. A. Stone [Stone, K. A.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy & Science Fiction, Fantasy, Belletristik, Horror, Dunkle Fantasy
ISBN: 1512204501
veröffentlicht: 2015-08-02T22:00:00+00:00


Im Westen des weitläufigen Schlosses befand sich der größte Turm der gesamten Anlage. Er war später hinzugefügt worden und stand etwas abseits vom Hauptgebäude. Seine Dachziegel waren erst unlängst erneuert worden und man konnte ihr helles Rot schon von Weitem sehen. Der Turm konnte entweder von außen über eine steile Treppe betreten werden oder man durchquerte die langen Gänge des Schlosses, bis eine wuchtige Stahltür den Weg versperrte. Einlass erhielt man nur, wenn Wotan Black dies wünschte oder erlaubte.

Heute wäre es aber für keinen Besucher ratsam gewesen, auch nur in die Nähe des Turms zu kommen. Der Fürst der Dunkelheit war in denkbar schlechter Stimmung. Wütend schleuderte er einen Becher gegen die Wand seines Studierzimmers. Sein momentaner Gemütszustand passte ziemlich gut zum Aussehen seiner Behausung. In seinem Turm war es ausgesprochen muffig und dreckig. In welchem Raum man sich auch aufhielt, überall fand man leere Weinflaschen und Teller voll schimmliger Speisereste. Kleidungsstücke waren wahllos verstreut, rundum lagen Müll und Unrat. Hätte Wotan Black keinen Schutzzauber gegen Ratten und Mäuse gelegt, wäre seine Behausung wohl der Lieblingsplatz der Nager geworden.

Einzig der magische Raum ganz oben im Turm war einigermaßen sauber. Dort hatte Wotan bis vor einer Stunde eifrig geübt. Er wusste, dass ihn seine Mutter und wohl auch alle anderen für ein primitives Monster hielten, und das war er ja wahrscheinlich auch. Darüber machte er sich keine Illusionen. Aber seine Mutter und ihre Gefährten übersahen, dass er auch eine andere Seite hatte. Er war nicht nur ein Ungeheuer, er konnte auch zäh und beharrlich an einer Sache arbeiten, langfristig planen und mit der Geduld eines Tieres auf seine Chance warten.

Seine Mutter sah all seine Fähigkeiten nicht und das machte sie in seinen Augen klein. Anscheinend war sie wirklich nichts weiter als eine dumme Hexe, die stundenlang mit dem fetten Münzenmann Pläne und Strategien besprach und gelegentlich mit der Feuerfrau das Bett teilte. Offensichtlich brauchte sie die Hilfe ihrer Gefährten, um ihre Machtposition zu behaupten. Er hingegen würde einmal allein herrschen, unbeeinflusst und souverän.

Er hegte keinerlei Sympathien für seine Mutter, er durchschaute aber, so meinte er, durchaus ihre Motive und Beweggründe. Sie war nun einmal eine Hexenmeisterin und strebte daher ausschließlich nach Macht und Herrschaft. Es war keine Liebe im Spiel gewesen, als sie sich vor all den Jahren seinem dämonischen Vater hingegeben hatte. Sie hatte die schmerzhafte Vereinigung mit einem Dämon lediglich auf sich genommen, um die Prophezeiungen zu erfüllen und den Fürsten der Dunkelheit zu gebären, um so weiterhin die Fäden in der Hand zu halten und ihn, Wotan Black, zu einer hilflosen Marionette zu machen. Er bedeutete seiner Mutter weniger als nichts, er war nur ein Mittel zum Zweck. Wütend füllte er einen neuen Becher mit Wein.

Wollte oder konnte seine machtgierige Mutter die Realität denn nicht sehen?

Er hatte sich weit mehr im Griff, als alle anderen wahrhaben wollten. Natürlich musste er seinem dämonischen Erbe Tribut zollen, aber er tat dies mit Bedacht und wohlüberlegt. Für seine Lustbefriedigung war es nicht nötig, Hexen zu jagen und zu töten. Natürlich wäre



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